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Die Sonne schickt keine Rechnung

vma; 11. Jun 2013, 23:18 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- 'Klimaschutz und Energieberatung' gehörten zu den Themen des Informations- und Diskussionsabends.
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Die Sonne schickt keine Rechnung

vma; 11. Jun 2013, 23:18 Uhr
Wiehl – Zu einer Informationsveranstaltung im Forum der Volksbank Oberberg zum Thema „Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in Wohngebäuden“ hatten vier Kommunen und die Volksbank eingeladen.
Die vier Kommunen – Wiehl, Bergneustadt, Reichshof und Morsbach – haben sich im Rahmen des Interkommunalen Klimaschutzteilkonzeptes das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2020 signifikant zu reduzieren. Dies sei entsprechend dem Konzept nur mit einer Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausbau Erneuerbarer Energien zu erreichen.



Torsten Richling, Energiebeauftragter im Hochbauamt der Stadt Wiehl, erklärte, dass auch die Kommunen über erneuerbare Energien nachdenken und diese umsetzen. „Wesentlicher Faktor für die öffentlichen Gebäude der Stadt Wiehl (ca. 100 Bauten) sind die Kosten“, so Richling. So sei das Preisniveau für Rohöl immens gestiegen und an diesem Preis orientierten sich andere Energien. "Die Nebenkosten steigen immer mehr!" Auf dem Dach des Wiehler Rathauses befinde sich nach der Sanierung nun eine Photovoltaikanlage und es werde mit einem Blockheizkraftwerk geheizt. „Das ist kommunales Energiemanagement und auch privat zu Hause kann man viel tun“; betonte er.


[Die Einsatzmöglichkeiten Erneuerbarer Energien für die Strom- und Wärmeversorgung in Wohngebäuden riss Daniel Oßwald (IfaS) in seinem Vortrag an.]

Daniel Oßwald vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) gab eine kurze Einführung zu den Inhalten des interkommunalen Klimaschutzkonzeptes. Mit dem Konzept sollten Potenziale erschlossen und ein neuer Fahrplan erstellt werden, wie eine Umsetzung erfolgen könne. Schwerpunktmäßig sprach Oßwald über das Thema Heizung. Gerade im Oberbergischen gäbe es nachhaltige Holzpotentiale und so biete sich das Heizen mit Holzpellets an. In diesem Jahr werden die vier Kommunen in Zusammenarbeit mit IfaS weitere Informationsveranstaltungen zu Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien in Wohngebäuden anbieten, damit die Bürger vor Ort von den Chancen der Energiewende profitieren.


[Torsten Richling, Energiebeauftragter im Hochbauamt der Stadt Wiehl, ging auf die bereits umgesetzten Maßnahmen der Stadt Wiehl ein.]

Innovative Energieberatungen führt Gisela Renner aus Köln durch. Sie erläuterte die ökologische Bauberatung in Wiehl, gab weiterführende Informationen zu Gebäudeisolierung und Beheizung mit Holz und Sonne und präsentierte einen kurzen Einblick in die aktuelle Förderlandschaft. Diverse Möglichkeiten gebe es für Wohngebäude - angefangen vom Brennwertkessel über Holzpellet-Zentralheizungen bis zur Solarthermischen Anlage zur Brauchwassererwärmung. Auch wenn die Erstinvestition zu tätigen sei: "Man ist unabhängiger von der Kostenentwicklung auf dem Energiemarkt und - die Sonne schickt keine Rechnung!"

Das Solarkataster ist ein Gemeinschaftsprojekt des Oberbergischen Kreises und der Volksbank Oberberg eG. Hierdurch sollen regenerative Energiequellen gefördert werden, so Michael Eiteneuer von der Volksbank in seinem Vortrag. Das Solarkataster zeige das Potential der Sonnenenergie in Oberberg. Dies sei nur mit flächendeckenden und aktuellen Geodaten möglich. Ohne die Luftaufnahmen und Gebäudegeometrien der Vermessungs- und Katasterbehörde der Kreisverwaltung sei eine derartige technische Lösung nicht machbar. Die Datenbestände des Oberbergischen Kreises umfasse eine Fläche von 919 Quadratkilometer mit ca. 180.000 Haupt- und Nebengebäuden in rd. 1.500 Wohnorten, Dörfern und Weilern. Als nächstes - nach den Geodaten - komme der Wirtschaftlichkeitsrechner ins Spiel. Diese erfordere Parameter wie die Anzahl der Personen im Haushalt, den Stromverbrauch, den benötigten Eigenverbrauch Solarenergie sowie Baukosten und Eigenkapital. Zudem erläuterte Eiteneuer, welche Fördermittel es gibt, welche Immobilien förderfähig sind und was beim Energieeffizienten Sanieren zu beachten ist.
  
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