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'Die Mannschaft ist als homogene Einheit aufgetreten'

lo; 11. Jun 2013, 15:38 Uhr
Bild: Michael Kleinjung.
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'Die Mannschaft ist als homogene Einheit aufgetreten'

lo; 11. Jun 2013, 15:38 Uhr
Lindlar - Werner Thies verabschiedet sich mit dem Gewinn des Meistertitels vom TuS Lindlar - OA sprach mit dem Trainer über die Faktoren, die zum Erfolg beitrugen.
In der Vereinskneipe "Zur Helling" feierten Spieler, Trainer, Fans und Vorstand des TuS Lindlar den Gewinn der Bezirksliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga, der bereits eine Woche zuvor unter Dach und Fach gebracht wurde. Im Verlauf des Abends gab es hohen Besuch: Rolf Müller, Vorsitzender des Fußballkreises Berg und Vereinschef des Lokalrivalen SV Frielingsdorf, brachte den Meisterwimpel vorbei und gratulierte zum Sprung in die Landesliga. „Für den ersten Platz gibt es gar keine Schale“, erklärt TuS Coach Werner Thies. „Doc“ Carsten Bernemann hatte in Eigenregie eine Trophäe organisiert, die bereits nach der „schönsten Niederlage der Saison“ gegen den TuS Homburg-Bröltal fleißig herumgereicht wurde.



Nach 20-jähriger Wartezeit hat Lindlar die Rückkehr in die Landesliga geschafft. „Zu einer Meisterschaft gehört immer ein bisschen Glück dazu, aber die Mannschaft ist als homogene Einheit aufgetreten. Knackpunkt war für mich das 0:7 in Urbach. Danach haben wir die Kurve bekommen und eine tolle Serie hingelegt“, blickt Thies zurück. Der TuS erlaubte sich gegen die Kellerkinder kaum Schnitzer, wichtig waren zudem die Big Points gegen Marialinden und Nümbrecht. Aus diesen vier Partien holte der TuS die optimale Punktzahl. „Ich hatte einen Kader mit Jungs, die unbedingt wollten. Das war das A und O. Wir haben viel über Kampf und Einstellung erreicht. Auch gegen Gegner, die spielerisch stärker sind“, erläutert Thies.

Kurios: Kein TuS-Spieler schoss mehr als zehn Tore. Thies: „Wir hatten keinen klassischen Knipser. Dafür waren wir aus dem Mittelfeld heraus sehr torgefährlich. Diese Unberechenbarkeit hat uns ausgezeichnet.“ Die Anzahl der Gegentreffer (41) gefiel dem Übungsleiter nicht, ist aber zum Teil mit der hohen Klatsche gegen Urbach zu erklären. Damals fehlte Keeper Sascha Nußbaum, der ohne Zweifel der herausragende Akteur war und das Team mehrfach vor Punktverlusten bewahrte. „Er hat dank des Trainings von Peter Lünenbach einen Riesenfortschritt gemacht und eine Supersaison gespielt“, lobt der Übungsleiter.

Letztlich habe sich jedoch das Kollektiv als Erfolgsgarant erwiesen. Und dazu zählt laut Thies nicht nur das kickende Personal. „Das Team im Hintergrund hat genauso viel investiert wie die Mannschaft. Das war ein wichtiger Faktor.“ Nach dreieinhalb Jahren verlässt Thies den Klub, die Entscheidung stand bereits im Winter fest. Der Coach geht ohne Groll: „Ich bin stolz, dass ich am Aufstieg beteiligt war, der Verein und Wolfgang Waldheim haben so lange darauf gewartet. Ich hatte hier eine schöne Zeit. Wir haben uns frühzeitig auf eine Trennung geeinigt und gehen im Guten auseinander.“      

Thies wird erst einmal eine Pause einlegen. „Ich hatte zwar Angebote, aber da war nichts Interessantes dabei. Ich warte einfach ab. Das Trainergeschäft ist schnelllebig“, betont er. Seinen ehemaligen Schützlingen, die künftig von Raimund Kiuzauskas trainiert werden, wünscht er alles Gute. „Im ersten Jahr kann man von der Aufstiegseuphorie profitieren. Es kommen viele junge Wilde dazu. Wenn alle befreit aufspielen, ist der Klassenerhalt auf jeden Fall realisierbar.“ Heute Abend steht als letzte Amtshandlung ein kurzes Training mit anschließendem Grillen auf dem Programm. Donnerstagnacht startet der Tross zur Mannschaftstour nach Mallorca - übrigens im selben Flieger wie die Party-Delegation des SV Frielingsdorf.
  
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