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Massiver Wassereinsatz gegen lodernde Flammen

ch; 29. Mar 2013, 14:00 Uhr
Bilder: Michael Gauger, Andre Miebach (2,3), Video: sionlinenews --- An der Overather Straße in Broich stand gestern eine Lagerhalle in Flammen.
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Massiver Wassereinsatz gegen lodernde Flammen

ch; 29. Mar 2013, 14:00 Uhr
Engelskirchen – Eine Lagerhalle ist am Donnerstagabend in Broich komplett ausgebrannt – Über 150 Helfer aus dem Kreis bekämpften in einem riskanten Einsatz die Flammen. (mit Video)
Von Christian Herse

Die Serie an großen Bränden im Oberbergischen reißt derzeit nicht ab. Nach dem Hausbrand in Müllersiefen Anfang des Monats sowie „LenneperLeuchten“ in Gummersbach und dem Scheunenbrand in Nümbrecht traf es gestern Abend wieder die Gemeinde Engelskirchen. Ein Autofahrer war gegen 21:20 Uhr auf der B55 in Loope auf eine Rauch- und Geruchsbelästigung aufmerksam geworden. Daraufhin wendete der Mann und fuhr in das Industriegebiet Broich, wo er eine Lagerhalle entdeckte, aus der es qualmte.

[Der Moment der Durchzündung: Während links die Flammen herausschossen, quoll rechts noch dichter Rauch aus der Tür.]

Sofort informierte er die Feuerwehr, die umgehend mit der Löschgruppe Loope zu einer zunächst „unklaren Rauchentwicklung“ ausrückte. „Quasi im zehn Minutentakt wurde die Alarmstufe dann erhöht“, berichtet Einsatzleiter Thomas Krimmel. Offene Flammen konnten die Wehrleute, die mittlerweile Unterstützung aus Engelskirchen und Ründeroth bekommen haben, derweil nicht erkennen, sodass sie sich mit sechs Trupps unter Atemschutz in das Innere der 18x40 Meter großen Halle begaben und diese nach dem Brandherd absuchten.

„Schlagartig wurde der Rauch dann jedoch immer schwärzer und begann zu pulsieren“, beschreibt Krimmel die brisante Situation. „Wir haben daraufhin sofort alle Kameraden aus dem Bereich evakuiert und nur eine Minute später kam es dann auch zur Durchzündung der heißen Brandgase. „Glücklicherweise konnten sich alle Einsatzkräfte rechtzeitig retten.“

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So schnell, wie die Hitze kam, war sie dann jedoch auch wieder gewichen, sodass die Wehrmänner rasch wieder mit der Brandbekämpfung auch im Innenangriff starten konnten. Über zwölf C-Rohre, drei B-Rohre und dem Wenderohr der Drehleiter aus Wiehl pumpten sie das tausende Liter Wasser pro Minute in das Gebäude, insgesamt 27 Trupps waren unter Atemschutz im Einsatz. Ihr Ziel war es, die starke Rauchsäule unter Kontrolle zu bekommen, die das angrenzende Wohngebiet komplett einhüllte.

[Meterhoch schossen die Flammen in den Nachthimmel.]

„Aus Sicherheitsgründen wurde zudem die Lüftung und Klimaanlage im Engelskirchener Krankenhaus sowie in der Aggertalklinik abgeschaltet, Anwohner wurden via Lautsprecher-durchsagen dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten“, sagt Krimmel. Der Messzug des Oberbergischen Kreises führte sofort Schadstoff-untersuchungen der Luft durch und konnte keine erhöhten Werte feststellen. Die Einsatzgruppe des Malteser Hilfsdienstes, zwei Rettungswagen von DRK und MHD sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst und der Leitende Notarzt, Dr. Ralf Mühlenhaus, waren während des gesamten Einsatzes vor Ort. Unterstützung bekamen die Wehrmänner von ihren Kameraden aus Overath-Vilkerath, die mit einer Löschgruppe zur Hilfe eilten, sowie der Feuerwehr Bergneustadt, die im Einsatzleitwagen 2 des Kreises die Koordinierung übernahmen.

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Gegen 0:30 Uhr war die Brandausbreitung gestoppt, kurze Zeit darauf auch das letzte Glutnest gelöscht. „Bislang haben wir noch keine Hinweise darauf, was das Feuer ausgelöst haben könnte“, merkt Krimmel an. Die zweigeschossige Halle, die sowohl aus Büroräumen als auch Lagerfläche besteht, steht derzeit leer. Ein Großteil der 146 eingesetzten Helfer konnte um 1:30 Uhr die Heimfahrt antreten, lediglich die Löschgruppe Loope blieb mit einer Brandwache vor Ort. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf 150.000 €, laut Krimmel ist die Halle nicht mehr nutzbar. Weitere Ermittlungen haben nun die Brandsachverständigen aufgenommen.

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