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Kilometergeld für ausrangierte Zuchthunde

fj; 27. Mar 2013, 14:47 Uhr
Bild: Ausrangiert und Abgeschoben e.V. --- Viele der ehemaligen Zuchthunde spüren erst nach ihrem Leben als Gebärmaschinen zum ersten Mal Gras unter den Pfoten.
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Kilometergeld für ausrangierte Zuchthunde

fj; 27. Mar 2013, 14:47 Uhr
Oberberg – Der Verein „Ausrangiert und Abgeschoben“ hilft ehemaligen Zuchthunden, die von ihren Haltern abgeschoben wurden – Auch in Oberberg gehen Mitglieder des Vereins mit ihren Tieren auf Wanderschaft und suchen Sponsoren.
Eine wohlgenährte Hündin, die auf einer Decke oder in einer Kiste liegt, die ihre Menschen extra für sie im Wohnzimmer aufgestellt haben und ihre Welpen säugt – so stellt man sich das Leben einer Hundemutter und ihrer Kleinen vor. Die Realität zeichnet aber leider nur zu oft ein anderes Bild, denn auch unter Züchtern gibt es schwarze Schafe: In einem Zwinger oder Käfig fristen viele Hunde ihr Dasein, ihr einziger Zweck ist es, möglichst viele Welpen für den Haustier-Markt zu zeugen beziehungsweise zu gebären. Eine persönliche Bindung pflegen die Halter zu ihren Hunden nicht, oft haben diese „Zuchtmaschinen“ in ihrem Leben noch nie Gras unter den Pfoten gespürt. Sind sie nicht mehr profitabel – was bedeutet, dass sie nicht mehr ausreichend Nachwuchs produzieren – werden sie aussortiert. Diesen ehemaligen Zuchthunden zu helfen, hat sich der Verein „Ausrangiert und Abgeschoben“ zur Aufgabe gemacht.


Die Hunde, die den Weg zum Verein finden, werden in privaten Pflegefamilien untergebracht und hier in kleinen Schritten langsam auf das Leben bei Menschen vorbereitet, bis sie schließlich weiter vermittelt werden können. Oft sind die Tiere unterernährt, entzündete Ohren und schlechte Zähne sind noch die harmlosesten Krankheiten, die die Tiere mitbringen. In der Regel brauchen die Hunde also eine tierärztliche Versorgung, dazu versucht der Verein, jedes Tier kastrieren zu lassen. Um diese Versorgung gewährleisten zu können, ist der Verein auf Unterstützung angewiesen. So haben die Tierschützer einen Sponsorenlauf ins Leben gerufen, der dieses Jahr auch im Oberbergischen stattfindet.

Denn mittlerweile hat der eigentlich in Brandenburg ansässige Verein auch in Oberberg acht Mitglieder beziehungsweise Familien, die einem ehemaligen Zuchthund ein Zuhause gegeben haben und zwei Pflegestellen. Gemeinsam mit ihren Hunden werden sich die oberbergischen Tierfreunde am 21. April auf eine 15 Kilometer lange Wanderung begeben. Gleichzeitig mit ihnen starten in ganz Deutschland Gruppen des Vereins. Ziel ist es, dass jeder vierbeinige Läufer zuvor einen Sponsor findet, der die erlaufenen Kilometer mit einer kleinen Spende belohnt. Im Oberbergischen werden rund 30 ehemalige Zuchthunde auf Wanderschaft gehen. Auch für sie werden noch Sponsoren gesucht, die jeden erlaufenen Kilometer mit mindestens zwei Euro belohnen. Auch sucht der Verein immer tierliebe Menschen und Familien, die den „ausrangierten“ Hunden ein neues Zuhause geben wollen. Mehr Informationen zum Verein sowie ein Anmeldeformular für Sponsoren gibt es unter www.ausrangiert-und-abgeschoben.de.


  
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