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fj; 22. Mar 2013, 16:15 Uhr
Bilder Fenja Jansen --- (v. li.) Der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen Stefan Meisenberg und Bürgermeister Dr. Gero Karthaus vor der ehemaligen Bücherfabrik Jaeger.
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fj; 22. Mar 2013, 16:15 Uhr
Engelskirchen – Die Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen hat das gesamte Fabrikgelände der ehemaligen Bücherfabrik Jaeger in Ründeroth erworben – 8.500 Quadratmeter Nutzfläche warten nun auf eine neue Bestimmung.
„Mein Vater hat mir oft davon erzählt, wie die Papierrollen für die alte Bücherfabrik Jaeger mit Pferdewagen angeliefert wurden“, erinnerte sich der Engelskirchener Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. Seit 1904 prägt das Fabrikgebäude, das bis 1940 immer wieder durch Anbauten erweitert wurde, das Ründerother Stadtbild. Zwischenzeitlich stellten hier rund 700 Mitarbeiter vor allem Geschäftsbücher für die Buchhaltung von Unternehmen her. Mit dem Aufkommen der elektronischen Datenverarbeitung ging der Bedarf an Büchern, in die handschriftlich Rechnungen eingetragen wurden, jedoch zurück und obwohl man die Produktionspalette auf Fotoalben, Kalender und Schulbücher erweiterte, wurde die Produktion in den 1970er Jahren eingestellt. Geblieben ist das geziegelte, direkt an der B 55 gelegene Fabrikgebäude, das sich seitdem im Winterschlaf befindet.



Vor wenigen Wochen hat nun die noch junge Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen das traditionsreiche Gebäude mit seiner Grundstücksfläche von 12.000 Quadratmetern gekauft. „Die Gemeinde hatte Bedarf an neuen Gewerbeflächen, hier wartete ein alter, ortsbildprägender Bau darauf, einer zukunftsfähigen Nutzung zugeführt zu werden“, erklärte Stefan Meisenberg, Kämmerer der Gemeinde und Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, die Entscheidung. Nun steht dem Vorhaben, neues Leben in die alte Fabrik einziehen zu lassen, nichts mehr im Wege. Unter dem Arbeitstitel „Projekt Ostkurve“ soll hier ein neues Gewerbegebiet entstehen, das zahlreiche Möglichkeiten bietet. „Vom kleinen Handwerksbetrieb über Büros bis hin zu Arztpraxen und Fitnessstudios ist hier alles denkbar“, nennt Meisenberg nur einige Nutzungsbeispiele. Sowohl er als auch der Rathauschef sprudeln über vor Ideen, wie die Räume, die nicht nur in ihrer Größe, sondern auch im jeweils vorherrschenden Baustil völlig unterschiedlich sind, genutzt werden könnten. Eine Disco im alten Kesselhaus der Fabrik, ein Tanzstudio im lichtdurchfluteten Obergeschoss (Bild unten), alles ist möglich.



„Wir haben keine direkten Anwohner, die belästigt werden könnten, der Bahnhof ist in unmittelbarer Nähe, das Gebäude liegt direkt an der B 55 und wir haben die Möglichkeit, noch eine zweite Zugangsstraße und viele Parkplätz zu bauen“, zählte Meisenberg die Vorzüge des Areals auf. Angesichts des großen Grundstücks ist auch der Bau von Terrassen möglich. Wie die einzelnen Räume im Detail gestaltet werden, soll auch in Absprache mit den Mietern entschieden werden. Der Charme der alten Fabrik soll jedoch erhalten bleiben. „In Engelskirchen haben wir ja auch Erfahrung mit der Wiederbelebung alter Fabrikensembles“, so der Rathauschef. Meisenberg ging davon aus, dass erste Konzepte bereits im kommenden Sommer vorgestellt werden können. Die bautechnische Umsetzung soll in einem zeitlichen Rahmen von eineinhalb bis zwei Jahren geschehen. Interessierte können sich ab sofort bei der Entwicklungsgesellschaft Engelskirchen unter Tel.: 02263/83 116 oder gf-ege@engelskirchen.de melden.
  
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