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Fahrer ließ Schwerverletzte im Unfallauto zurück

ch, mkj; 3. Mar 2013, 14:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- In diesem BMW saßen fünf Personen: Drei kamen schwerst verletzt in Krankenhäuser, zwei flüchteten vom Unfallort.
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Fahrer ließ Schwerverletzte im Unfallauto zurück

ch, mkj; 3. Mar 2013, 14:00 Uhr
Reichshof – Bei einem schweren Verkehrsunfall in Sinspert wurden in dieser Nacht drei Männer zum Teil lebensgefährlich verletzt – Zwei Insassen flüchteten vom Unfallort.
Von Christian Herse

Zu einem äußerst mysteriösen Einsatz entwickelte sich diese Nacht ein Verkehrsunfall auf der Verbindungsstrecke zwischen Müllerheide und Sinspert. In einer scharfen Rechtskurve kam gegen 2 Uhr ein mit fünf Personen besetzter polnischer BMW gerade aus von der Straße ab, geriet auf den Grünstreifen und überschlug sich schließlich. Dabei fällte er scheinbar auch mehrere Jungbäume, ehe er auf dem Dach zum Liegen kam.

[Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mussten sichergehen, dass keine weiteren Verletzten in der Nähe hilflos im Graben lagen.]

Als der erste Rettungswagen den Unfallort auf der L324 erreichte, bot sich der Besatzung ein völlig chaotisches Bild. Eine Person torkelte mit einer Kopfverletzung über die Straße, eine weitere lag scheinbar herausgeschleudert neben dem Fahrzeug. Zeugen meldeten den Rettungsassistenten, dass sie zudem noch drei weitere Insassen gesehen hätten, von denen zwei aber scheinbar geflüchtet waren. Sofort wurden zwei weitere Rettungswagen und ein zusätzlicher Notarzt sowie die Feuerwehr nachalarmiert. Während sich der Rettungsdienst um die Verletzten kümmerte, begannen die 50 Kameraden der Einheiten Eckenhagen-Hespert, Mittelagger und West die nähere Umgebung abzusuchen. „Die Aussagen über den Verletzungsgrad der Geflüchteten war widersprüchlich“, berichtete Einsatzleiter Rüdiger Schöler. Im Umkreis von 50 Metern suchten die Feuerwehrleute jede Ecke ab, zudem durchleuchteten sie die Straßen von Sinspert und fuhren zu einer Gaststätte bei Buchen, die möglicherweise das Ziel der Reisenden war.

„Danach konnten wir zumindest sicher sein, dass ein möglicher Schwerverletzter, der nach dem Unfall unter Schock weggelaufen ist, hier nirgends mehr lag“, begründete Schöler die Entscheidung der Beamten, die weitere Suche abzubrechen. Ursprünglich sollte auch ein Polizeihubschrauber daran teilnehmen. Dieser war jedoch bei anderen Einsätzen im Ruhrgebiet gebunden.

Weitere Ermittlungen der Polizei ergaben derweil, dass es sich bei den Geflüchteten um den Fahrer sowie eine weitere, unbekannte Person aus dem Fahrzeug handelte. Ein 54-Jähriger aus Olpe sowie ein 23-Jähriger aus Reichshof kamen schwer verletzt ins Krankenhaus Waldbröl. Einen weiteren Mann, dessen Identität bislang noch nicht geklärt werden konnte, brachte ein Notarztwagen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Kreiskrankenhaus Gummersbach. Die Feuerwehr rückte nach circa zweieinhalb Stunden wieder ein. Die Polizei hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

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