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In Engelskirchen stieg weißer Rauch auf

db; 11. Feb 2013, 18:05 Uhr
Bilder: Oliver Müller--- Da qualmt's: Extra für Bauer Andreas hatte dieses Haus gleich vier Schornsteine. Im Vordergrund dreht sich das ATG-Logo und wird dabei von einem Kran eingerissen.
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In Engelskirchen stieg weißer Rauch auf

db; 11. Feb 2013, 18:05 Uhr
Engelskirchen – Klirrende Kälte konnte den großen Rosenmontagszug mit 1.500 Teilnehmern nicht aufhalten – Tausende feiern am Straßenrand im Kamelle-Regen.
Von Daniel Beer

Das hat sich Papst Benedikt XVI. gut überlegt, für einen Mottowagen zum Rücktritt des Pontifex war es leider zu spät. Dafür stieg schon heute weißer Rauch beim Engelskirchener Rosenmontagszug auf, sogar aus vier Schornsteinen gleichzeitig. Für Bauer Andreas Stommel, von Beruf Schornsteinfeger, hatte das Schmölzchen von 2011 extra ein Haus mit vier Schloten gebaut, denn mehr Arbeit bedeutet schließlich auch mehr auf dem Konto. Und der Bauer war sichtlich gerührt, als er von seinem Prinzwagen aus von zahlreichen Schornsteinfegern mit Glücksschweinchen gegrüßt wurde. „Ich durfte den Wagen vorher nicht sehen“, sagte Stommel über die gelungene Überraschung.      



Dicker Qualm drang auch aus dem imposanten Vulkan, den der 1. Schnellenbacher Feuer-Tonnen-Club gebaut hatte. Im Schlepptau des Berges liefen wortkarge Höhlenmenschen mit – „Ugh!“

Mit fast 1.500 Teilnehmern, 57 Fuß- gruppen und Wagen war der Rosen-montagszug wieder riesig. Am Strecken- rand streckten Tausende Menschen die Hände in den Himmel und riefen nach Kammelle, die mitgebrachten Tüten, Taschen und Bollerwagen sollten ordentlich voll werden. Die Jecken aus Federath waren als Cowboys und Indianer und einem komplett mit Holz verkleideten Wagen unterwegs. Den Leppe-Hammer samt Wasser präsentierten die Kobolde des Karnevals-Komitee-Leppestraße und hofften auf den berühmten Goldtopf am Ende des Regenbogens. Sogar die Schlümpfe waren mit einem Pilz-Haus vorbeigekommen.


[Kälte und trotzdem Spaß: Am Straßenrand feierten Tausende mit.]

Die Schweizer Musikgruppe "Dieli Fäger" gehört beim Karnevalszug schon fast zum Inventar und machte wieder viel Stimmung. An der Grenze zur Schweiz, genauer gesagt in Hauingen, Leben die Jungs der Mugge-Dätscher Waggis. Sie waren vor 20 Jahren zum letzten Mal beim Zug in Engelskirchen dabei und haben noch einiges vor in den nächsten Tagen. „Bei uns fängt alles erst nach Aschermittwoch an“, erklärte Frank Rotzler. Der Abitur-Jahrgang des Aggertal-Gymnasiums nahm sich mit rund 80 Bauarbeitern der Sanierung der Schule an: „Kaum sind wir weg zum Studieren, muss man die Schule renovieren.“ Ans nächste Fest dachten schon die Hasen von „De Spätzünder“, die „R(o)stermontag feiern wollten. Der Ortsteil Rommersberg machte mit Rittern und Burgfräuleins samt Burg auf das bevorstehende Jubiläum aufmerksam. „Im Juli feiern wir 600 Jahre Freistaat Rommersberg“, erklärte Silke Pohler vom Dorfverein.
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