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LVR-Industriemuseum im Jahr des Aufbruchs

rho; 22. Jan 2013, 14:30 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Dr. Walter Hauser und Kornelia Panek packen beim Museumsumbau kräfitg mit an.
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LVR-Industriemuseum im Jahr des Aufbruchs

rho; 22. Jan 2013, 14:30 Uhr
Engelskirchen - Das LVR-Industriemuseum wird voraussichtlich bis Ende April umgebaut, verändert und modernisiert - Museumsdirektor Dr. Hauser: „Das Konzept bietet gerade dem Schauplatz Engelskirchen eine völlig neue Perspektive.“
Von Robin Hollstein

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) fasste im vergangenen Sommer den Eckpunktebeschluss „Vision 2020“, welcher vorsieht, dass die Sonderausstellungen und der Denkmalpfad gestärkt werden. Denn die Analysen der Besucherzahlen haben herausgestellt, „dass die Dauerausstellung die Zahlen bremst, da sie in die Jahre gekommen ist“, so LVR-Museumsdirektor Dr. Walter Hauser. Ende August (OA berichtete) kamen noch Mitglieder des Kulturausschusses zusammen und entschieden darüber, ob das Industriemuseum weiter geöffnet bleiben sollte. Nur ein halbes Jahr später wird es modernisiert und strebt größere Ziele an.


Da der Raum der Sonderausstellung, derzeit im Baumwolllager untergebracht, nur schwer zu erreichen ist, wird dieser in den Raum der Dauerausstellung verlegt, welcher momentan einer großen Baustelle gleicht. Dadurch vergrößert sich die Fläche für Sonderausstellungen von 200 auf ungefähr 530 Quadratmeter. Dennoch bleibt selbstverständlich ein Teil der Dauerausstellung erhalten, wie der Raum zur Familiengeschichte Engels, der zusätzlich Informationen zum Standort liefert. Die große Ringspinnmaschine (unten) wird kommende Woche in das Zentraldepot nach Oberhausen gebracht, aber die beliebte Dampfmaschine (oben) bleibt in Engelskirchen.

In Zukunft soll einiges verändert werden und dies wirkt sich auch auf die Besuchszeiten aus. So ist das Museum lediglich saisonal für Einzelpersonen geöffnet. Im Zeitraum von November bis März soll das Museum geschlossen bleiben, außer für Gruppenführungen und den Besuch an Sondertagen wie zum Beispiel dem Christkindmarkt. Des Weiteren wird geplant, dass man im Jahr 2014 Angebote in den Bereichen MINT, Energie und Strom präsentiert. Dieses Angebot sieht acht Themenmodule und Mitmach-Stationen vor, die in eine interaktive Quizshow eingebettet sind. Die „Schatzkisten“, welche rund um das Museum verteilt sind, sollen modernisiert werden und voraussichtlich mit QR-Codes ausgestattet werden.

„Das Industriemuseum befindet sich im Jahr des Aufbruchs“, erklärte Museumsleiterin Kornelia Panek die vielen anstehenden Änderungen. „Es wird viel in den Standort Engelskirchen investiert“, so Dr. Walter Hauser. In den vergangenen Jahren wurde Oelchenshammer für einen sechsstelligen Betrag restauriert und nun soll der in seiner Form einzigartige Turbinenkeller barrierefrei zugänglich gemacht werden. Allerdings teilte er auch mit, dass Kosten eingespart werden müssten. So wird sich das aus derzeit sieben Personen bestehende LVR-Team in Zukunft verkleinern. Ein Museumspädagoge wird aber wahrscheinlich in den Sommermonaten in Engelskirchen vor Ort sein.


[Im großen Raum der Dauerausstellung stapeln sich die Umzugskartons, da die Metallrestaurationsfirma mit dem Abbau im vollen Gange ist. Die Ausstellungsstücke werden ins LVR-Depot nach Oberhausen gebracht.]

Ab dem 26. April wird das Museum wieder eröffnet und präsentiert die Sonderausstellung „Fashion-lights! - Wie kommt die Mode in den Stoff?“, welche sich mit der Frage beschäftigt, wie modische Trends entstehen und wie sie sich zu bestimmten Zeiten durchsetzen. Ebenfalls wird ab Ende April der Denkmalpfad im Wasserkraftwerk wieder zugänglich sein. Die beliebte „FamilienForscherTour“ wird wieder an den Start gehen, in welcher die Familien sich mit kniffligen Aufgaben und Experimenten beschäftigen. Einige weitere Highlights stehen in diesem Jahr auch noch an. Am 7. Juli wird in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr das „Fest der Elemente“ veranstaltet und am 6. Oktober das „Engelskirchener Transport- und Oldtimerfest“. Am 7. April startet der Oelchenshammer mit dem Aufschlag in die Schmiedesaison und bietet erstmalig eine „Oelchenshammer-Entdeckertour“ für die ganze Familie an.
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