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Streitthema Müllentsorgung

Red; 15. Jan 2013, 16:55 Uhr
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Streitthema Müllentsorgung

Red; 15. Jan 2013, 16:55 Uhr
Reichshof – In einer Stellungnahme zum Thema Biomüll in der Gemeinde forderte die SPD eine nachhaltige Lösung und stellte sich hinter die Ziele des Vereins Arbeit und Zukunft.
Der Verein Arbeit und Zukunft betreibt in Eckenhagen seit 1992 eine Kompostierungsanlage für Biomüll. Auf die Einführung der braunen Tonne konnte so seinerzeit verzichtet werden. Wegen des Geruchs der Kompostieranlage kam es jedoch immer wieder zu Beschwerden. Als es im letzten Sommer zusätzlich zu einem starken Fliegenbefall rund um die Kompostieranlage kam, der sich bis zur Gesamtschule ausweitete, sah sich der Verein dazu gezwungen, die Kompostierung in den Sommermonaten auszusetzen. Für den Verein hatte dies zwei wesentliche Konsequenzen: Keine Einnahmen durch den Verkauf des Kompost und höhere Kosten für den Abtransport zur Deponie. Die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen mit einem Fehlbetrag von rund 15.000 Euro waren für den Verein nicht mehr tragbar.

Im vergangenen September entschied der Ältestenrat der Gemeinde Reichshof gemeinsam eine Lösung zu finden, die es ermöglicht, das bestehende System fortzuführen. Von Monika Lichtinghagen-Wirths vom BAV kam die Idee der Schaffung eines Wertstoffhofes. Dies lehnte die SPD-Fraktion ab. Ihrer Meinung nach stand nicht genügend Zeit zur Verfügung, um Alternativvorschläge zu entwickeln. Hinzu kommt aus Sicht der Sozialdemokraten, dass die Einführung von Biotonnen bis zum 1. Januar 2015 aufgrund geänderter EU-Richtlinien und der Anpassung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes Pflicht wird. Ab diesem Datum wäre die Gemeinde so also gesetzlich gezwungen, Biomüll gesondert zu entsorgen – mit oder ohne Wertstoffhof.

Die SPD machte nun deutlich, dass sie den Betrieb des Vereins aufrechterhalten und dessen Arbeit weiter unterstützen möchte. Ihr Lösungsansatz sieht vor, auch die Entsorgung der Straßenmülleimer sowie des wilden Mülls in der Gemeinde an den Verein zu übertragen. Durch die Übertragung dieser Arbeiten vom Bauhof an den Verein zu einem angemessenen Stundensatz, hätte man aus Sicht der SPD eine schnelle Lösung für dessen finanziellen Fortbestand gefunden. Dieser Vorschlag wurde vom Bürgermeister abgelehnt. „Zu einem weiteren Gespräch zwischen der Verwaltung, dem BAV und dem Verein, das kürzlich stattgefunden hat, wurden die Fraktionen erst gar nicht eingeladen“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Oettershagen. „Der Wille, eine gemeinsame und für alle Beteiligten sinnvolle Lösung zu finden, scheint nicht zu bestehen. Im Gegenteil: die Frage der Biomüll-Entsorgung entpuppt sich als Wahlkampfthema, dass letztendlich aus dem Portemonnaie der Bürger finanziert werden soll.“ Nichtsdestotrotz, so betonte Oettershagen weiter, stehe seine Partei für konstruktive Gespräche weiter zur Verfügung.
  
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