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Helmenstein tritt 2015 erneut als Bürgermeister an

bv; 14. Jan 2013, 20:00 Uhr
Bild: Bernd Vorländer --- Auch nach 2015 will Gummersbachs bisheriger Bürgermeister Frank Helmenstein ins seinem Büro im Rathaus Platz nehmen.
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Helmenstein tritt 2015 erneut als Bürgermeister an

bv; 14. Jan 2013, 20:00 Uhr
Gummersbach – Rathauschef hofft auf eine breite Unterstützung auch bei anderen Parteien – Im Interview sieht er die Stadt auf einem guten Weg, setzt auf eine positive Entwicklung durch zahlreiche Bauprojekte und glaubt an den Klassenerhalt für den VfL.
Von Bernd Vorländer

OA: Welche Bauvorhaben werden im Jahr 2013 in der Kreisstadt fertiggestellt bzw. in Angriff genommen?
Helmenstein: Wir werden bei zahlreichen Stadtentwicklungsprojekten die Fertigstellung erleben, so bei der Schwalbe-Arena oder der Halle 32. Das neue Einkaufszentrum wird in Angriff genommen wie die Wohnbebauung auf dem alten Ackermann-Gelände und wir werden die Sanierung einiger Feuerwehrgebäude auf den Weg bringen. In den Außenorten wird sich einiges tun.

OA: Es gibt jedoch auch einige Gebäude, die komplett leer stehen, etwa das ehemalige extra-Gebäude in Niederseßmar oder der Aldi-Komplex in Strombach. Gibt es hier Fortschritte?
Helmenstein: Diese Gebäude gehören zwar nicht der Stadt Gummersbach, was aber die Sache nicht weniger unerfreulich macht. In Strombach ist das eine schwierige Geburt. Die Baugenehmigung ist bereits im vergangenen Jahr erteilt worden, und dass sich nichts tut, sorgt zurecht bei den Bürgern für Unmut. Wir haben jedoch noch vor kurzem die Zusicherung des Investors bekommen, dass dort gebaut werden soll. Das fordere ich aber auch von meiner Seite ein. Ich bin zuversichtlich, dass man noch 2013 in Strombach an den Start geht. Auch in Niederseßmar versuchen wir alles, um eine Nachnutzung der extra-Immobilie sicherzustellen.

OA: Für die Bürger wird das Jahr 2013 teurer. Worauf muss man sich gefasst machen?
Helmenstein: Etwas Positives vorweg: in der vergangenen Woche wurde klar, dass wir das vergangene Jahr mit einem leichten Jahresüberschuss abgeschlossen haben. Wir haben ein prognostiziertes Minus von zwölf Millionen Euro in ein leichtes Plus verwandeln können – auch, weil die Gewerbesteuer mit 38,5 Millionen Euro sprudelte wie nie zuvor und wir eisern gespart haben. Wir hoffen, dass sich die Gewerbesteuer auch künftig gut entwickelt. Wenn wir aus dem Stärkungspakt des Landes weniger Gelder als geplant erhalten, was uns ja überraschend mitgeteilt wurde, wäre es unumgänglich, die Bürger stärker zur Kasse zu bitten und Leistungen einzuschränken. Ich habe in einem Brief an die Ministerpräsidentin deutlich gemacht, dass Politik von Vertrauen lebt und man so mit den Kommunen nicht umgehen kann.

OA: Im Sommer geht die Schwalbe-Arena an den Start. Spielt der VfL Gummersbach dann noch in der 1. Liga und was muss sich beim oberbergischen Renommierklub künftig ändern?
Helmenstein: Ich bin fest davon überzeugt, dass der VfL den Klassenerhalt schafft. Wichtige Leistungsträger werden bald wieder fit sein und dann sollten die nötigen Punkte geholt werden. Ich stehe zu unserem VfL, auch wenn der Wind von vorne bläst, ich fühle mich aber nicht berufen, dem Vereine jetzt Ratschläge zu geben. Ich freue mich, dass man nun junge Spieler einsetzt und ihnen eine Chance gibt, sich zu zeigen. Das muss meines Erachtens auch die Trumpfkarte der Zukunft sein, nämlich Spielern aus dem eigenen Nachwuchs mit Vertrauen zu begegnen. Die Halle wird sicherlich ein Ecpfeiler für eine wirtschaftliche Stabilisierung des Vereins darstellen. Die Rahmenbedingungen für den VfL könnten ab dem Sommer besser nicht sein, nämlich in einem attraktiven Umfeld wieder zu sportlichen Höchstleistungen zu finden.



OA: Der Spatenstich für das neue Einkaufszentrum soll ja noch in diesem Frühjahr erfolgen. Es gab einigen Unmut, dass der Betreiber möglicherweise im Geschäftsbesatz der Kaiserstraße „wildern“ und dort für Leerstände sorgen könnte?
Helmenstein: Mindestens 50 Prozent der Geschäfte im neuen EKZ müssen von außerhalb kommen, das ist vertraglich vereinbart. Ich nehme die Sorgen in der Stadt aber ernst, denn wir wollen einen Staubsaugereffekt verhindern, der die 1a-Lage Kaiserstraße und Hindenburgstraße schwächt. Soweit wird es aber nicht kommen.

OA: In zwei Jahren, 2015, wird auch in Gummersbach ein neuer Bürgermeister gewählt. Sie haben dann zwei Amtszeiten hinter sich. Wo sehen sie ihre Zukunft?
Helmenstein: Ich werde nochmals als Kandidat für das Bürgermeister-Amt antreten und mich der Wiederwahl stellen. Mir macht die Arbeit große Freude und für mich ist es immer noch etwas Besonderes, Bürgermeister meiner Heimatstadt sein zu dürfen. Wir haben in den vergangenen Jahren viel bewegen können und ich würde an der Zukunftsgestaltung der Stadt gerne weiter mitwirken – wenn die Bürger das auch wollen. Und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mich sehr freuen würde, wenn alle etablierten Parteien im Rat mich unterstützen würden. Ich werde zu gegebener Zeit im politischen Raum um eine große Unterstützung werben. Ich habe immer versucht, mein Amt überparteilich auszuüben und dies wäre dann für mich auch ein Stück weit eine Bestätigung meiner vergangenen neun Jahre.  
  
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