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„Kaiserschnitt ist kein harmloser Eingriff“

Red; 14. Jan 2013, 15:55 Uhr
Oberberg Aktuell
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„Kaiserschnitt ist kein harmloser Eingriff“

Red; 14. Jan 2013, 15:55 Uhr
Gummersbach – Die DAK-Gesundheit und das Kreiskrankenhaus Gummersbach informieren über Risiken und mögliche Folgen eines Kaiserschnitts und beraten werdende Eltern bei medizinischen Fragen.
In Oberberg erblicken laut einer Studie der Bertelsmannstiftung rund 30 Prozent der Kinder nach einem Kaiserschnitt das Licht der Welt. Darüber, ob jeder dieser operativen Eingriffe aus medizinischer Sicht notwendig ist, hegt Wolfgang Brelöhr, Chef der DAK-Gesundheit in Gummersbach, jedoch seine Zweifel: „Uns fehlen in Deutschland einheitliche Richtlinien, wann ein Kaiserschnitt notwendig ist und wann nicht“. Zudem geht die Krankenkasse davon aus, dass immer mehr Frauen einen solchen Eingriff auf eigenen Wunsch vornehmen. Die Motive dafür seien unterschiedlich und reichten von Angst vor den Schmerzen über befürchtete Auswirkungen auf den Beckenboden. Für manche Frauen sei nach bundesweiten Recherchen der DAK auch die Planbarkeit einer solchen Geburt sehr attraktiv.

„Ein Kaiserschnitt ist aber alles andere als ein harmloser Eingriff“, betonte nun Brelöhr. „Die Operation birgt die üblichen Risiken wie Narkoseprobleme, Infektionen und Thrombosen.“ Darüber hinaus könne ein Kaiserschnitt aber auch lang anhaltende Wund- und Narbenschmerzen, Blutungen und Fruchtbarkeitsstörungen mit sich bringen – nichtsdestotrotz kann er aus medizinischer Sicht natürlich auch die bessere Entscheidung sein. „Werdende Eltern sollten diese Aspekte berücksichtigen und sich vorab ausführlich informieren“, rät Brelöhr. Eine Entscheidungshilfe kann die Broschüre „Kaiserschnitt: Ja! Nein! Vielleicht!“ bieten, mit der die DAK alle Risiken und möglichen Folgen einer Kaiserschnittgeburt verständlich darstellen möchte.

Auch Dr. Anja Weishap, Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Gummersbach rät, im Gespräch mit dem Arzt die verschiedenen Risiken gegeneinander abzuwägen. Sie bietet allen Schwangeren bei medizinischen Fragen einen Gesprächstermin an, genauso wie die Hebammen bei Fragen zum Geburtsablauf zur Verfügung stehen. Das Team und den Kreißsaal können werdende Eltern alle 14 Tage bei regelmäßigen Führungen kennen lernen.

Die Informationsbroschüre „Kaiserschnitt: Ja! Nein! Vielleicht!“ kann bei der DAK-Gesundheit unter www.dak.de kostenlos heruntergeladen werden.
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