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Leserbrief zu den Vorkommnissen beim Gizeh-Cup

Leserbrief; 14. Jan 2013, 15:19 Uhr
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Leserbrief zu den Vorkommnissen beim Gizeh-Cup

Leserbrief; 14. Jan 2013, 15:19 Uhr
Oberberg - Jan Kordt, Co-Trainer des BV 09 Drabenderhöhe und Augenzeuge beim gestrigen Hallenturnier in Gummersbach, äußert sich zu den Geschehnissen.
Zuallererst möchte ich mich noch einmal in aller Aufrichtigkeit bei den Verantwortlichen des 1. FC Gummersbach entschuldigen. Es tut mir wirklich leid, dass es nach einem Spiel, an dem der BV 09 Drabenderhöhe beteiligt war, zu diesen Tumulten gekommen ist. Ich denke, dass unser Bedauern bereits in den Gesprächen mit der Turnierleitung zum Ausdruck gekommen ist.   

In aller Deutlichkeit und mit mahnend erhobenem Zeigefinger will ich die Situation an besagtem  Nachmittag einmal ausführlich schildern und einige Dinge klarstellen.  In keinem unserer Spiele in der vergangenen Hallensaison - wir haben im Übrigen sowohl gegen Frielingsdorf als auch gegen Nümbrecht bereits gespielt - kam es zu ähnlichen Vorfällen. Im Gegenteil, trotz hart umkämpfter Partien waren diese Spiele geprägt von gegenseitigem Respekt und Fairness.



Ungeachtet dieser Tatsache hätten wir ohne zu Zögern das Turnier verlassen, wenn sich andere Mannschaften von meinen Spielern oder deren Freunden bedroht gefühlt hätten beziehungsweise nicht hätten gegen uns spielen wollen. Dies wurde so auch gegenüber der Turnierleitung kommuniziert. Nicht ausreichend dargestellt ist in diesem Zusammenhang, dass die Bröltaler sich erst entschlossen haben, das Turnier zu verlassen, NACHDEM einige der verbleibenden Teams nicht mehr weiterspielen wollten. Es war allerdings, nach dem Rückzug der Bröltaler, für eine dieser Mannschaften anscheinend kein Problem, im weiteren Turnierverlauf gegen den BV 09 zu spielen.

Nun zu den Geschehnissen: Das Spiel gegen Bröltal war hektisch und emotional, aber keineswegs unfair.  Nach dem Spiel jedoch wurden meine Spieler auf dem Weg vom Spielfeld zu unseren Sitzplätzen von Bröltalern tätlich angegangen. Ausschlaggebend waren dafür, laut Aussage der Bröltaler und auch meiner eigenen Spieler, einige Wortgefechte, die sich aufgrund des hitzigen Spiels entwickelt hatten.

Nun sollte man sich ernsthaft fragen, ob es deshalb notwendig ist, einen Gegenspieler körperlich und mit der Absicht, diesem mutwillig Verletzungen zuzufügen, vor den Augen von Frauen und Kindern gemeinschaftlich anzugreifen? Wir befinden uns eben nicht in der Steinzeit, sondern bei einer freudvollen Sportveranstaltung einer zivilisierten Gesellschaft.  Man sollte von Mitte 30-Jährigen ein gewisses Maß an Urteilsvermögen und Besonnenheit erwarten können. Anscheinend ist dies allerdings zu viel verlangt.  

Erst daraufhin nämlich  - und ich finde dies nachvollziehbar, wenn auch nicht entschuldbar - sprangen meinen Spielern einige zuschauende Freunde und Spieler anderer teilnehmenden Teams zur Hilfe beziehungsweise versuchten zu schlichten. Schauen Sie einmal genau hin. Bilder sagen mehr als Worte. Ich empfinde es deshalb auch als bodenlose Frechheit von Seiten der Bröltaler Führung, uns und in diesem Fall mir als verantwortlichem Trainer vorzuwerfen, wir „hätten uns der Verantwortung nicht gestellt.“ Selbiges gilt auch für die Schuldzuweisung von Bröltaler Seite an den leitenden Schiedsrichter. Das zeugt nicht gerade vom nötigen Vermögen zur Selbstreflexion.

Jan-Frederik Kordt, Co-Trainer BV 09 Drabenderhöhe

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