Archiv

„Orientierung in wirtschaftlich aufregenden Zeiten“

db; 22. Nov 2012, 15:05 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Wirtschaftsexperte Professor Dr. Meinhard Miegel.
ARCHIV

„Orientierung in wirtschaftlich aufregenden Zeiten“

db; 22. Nov 2012, 15:05 Uhr
Wiehl – Wirtschaftsexperte Professor Dr. Meinhard Miegel war zu Gast beim Evangelischen Forum.
Auf Einladung des Evangelischen Kirchenkreises an der Agger und der Volksbank Oberberg sprach einer der bekanntesten Wirtschaftsprediger gestern beim Evangelischen Forum im Paul-Schneider-Haus in Oberwiehl. Professor Dr. Meinhard Miegel, Vorstandsvorsitzender des Denkwerks Zukunft, beeindruckte während seines Vortrags zum Thema „Orientierung in wirtschaftlich aufregenden Zeiten“ mit vielen Zahlen, nachvollziehbaren Beispielen und Anekdoten, die er mit den führenden Köpfen der Wirtschaft erlebt hat.



„Jede irdische Entwicklung stößt irgendwann an Grenzen“, erklärte Miegel. Je erfolgreicher das System sei, desto schneller erreiche man diese Grenze. Bis in die siebziger Jahre seien die Menschen bei steigendem Wachstum auch zufriedener gewesen. Das habe sich geändert. „Seit 40 Jahren bleibt die Lebenszufriedenheit gleich.“ Schon jetzt lebt die Menschheit deutlich über ihre Verhältnisse, mahnte Miegel. „Heute brauchen wir eineinhalb Erden, um unseren Bedarf zu decken. Im Jahr 2050 werden es drei Erden sein.“ Wirtschaftliches Wachstum sei wie ein Medikament. Es hilft, habe aber auch Nebenwirkungen.


[Der Vortrag im Paul-Schneider-Haus war gut besucht.]  

Die Kirche könne Impulse geben, um die Wachstumsideologie der heutigen Gesellschaft ad acta zu legen, erklärte Moderation Karin Vorländer den Hintergrund des Forums. „Die Bibel lenkt den Blick auf die Frage, wo die Grenzen des Wachstums sind“, sagte Superintendent Jürgen Knabe. Der gestrige Buß- und Bettag sei ein passender Termin für solch ein Thema. Volksbank-Chef Ingo Stockhausen sagte, dass es kein Widerspruch sei, wenn eine Bank und die Kirche gemeinsam zu einer Veranstaltung einladen, auch wenn Banken derzeit kein gutes Ansehen in der Bevölkerung genießen würden. „Vieles verbindet das Christentum und das Genossenschaftswesen“, so Stockhausen. Für die Volksbank sei die Förderung der Kunden der Antrieb.
  
WERBUNG