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Alle Weltreligionen unter Bergischem Himmelszelt vereint

ch; 1. Oct 2012, 19:58 Uhr
Bilder: Christian Herse --- Auch einfache Fußgänger blieben stehen und schauten sich den Trubel auf dem Lindenplatz interessiert an.
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Alle Weltreligionen unter Bergischem Himmelszelt vereint

ch; 1. Oct 2012, 19:58 Uhr
Gummersbach – Mit einem bunten Programm feierte die interkulturelle Woche ihre große Abschlussveranstaltung in der Innenstadt.

Für den normalen Spaziergänger muss es am Samstagmorgen ein komischer Anblick gewesen sein. Mitten auf dem Lindenplatz standen drei Geistliche auf einer Bühne und zelebrierten für 60 Besucher einen Gottesdienst in der Fußgängerzone. Am Rande davon warteten gemütlich zwei Kamele eines Zirkus, der am vergangenen Wochenende in Gummersbach gastierte, und wollten auf keinen Fall die Messe stören.

[Bild: privat - Fußballspielerin Sandra Minnert ist für mehr "Respekt".]

Bunt, individuell und manchmal auch fremd – so lässt sich die interkulturelle Woche zusammenfassen, die jetzt ihren großen Abschluss in der Fußgängerzone der Kreisstadt fand. Zahlreiche Veranstaltungen lagen hinter den Besuchern, die unterschiedlich stark angenommen wurden. „Mal waren nur acht Zuhörer da, aber beim Themenabend ‚Pflege im Alter’ war der Saal voll“, erinnerte sich Gabriele Goldschmidt von der Caritas, die federführend bei der Programmplanung mitgewirkt hat. „Alle Weltreligionen sind heute unter dem Oberbergischen Himmelszelt vereint. Das ist wirklich etwas, was uns sehr stolz macht, weil das nicht selbstverständlich ist“, ergänzte Helma Tepin von der Diakonie.
 

Um 11 Uhr eröffneten Kreisdechant Christoph Bersch, Assesor Heiner Karnstein und der griechisch-orthodoxe Pastor Panagiotis Tiriakidis das Treiben mit einer sehr bewegenden Messe. „Die Predigt war geprägt von dem Wunsch nach mehr gegenseitiger Toleranz“, berichtet Tepin. Der Respekt und der gemeinsame Dialog seien auch prägend für die interkulturelle Woche gewesen und setzten sich am Samstag fort.

Türken standen neben Kurden und boten ihre lokalen Spezialitäten ein, Imam Mustafa Benil wendete sich genauso mit einigen Worten an die Zuhörer, wie Buddhist Thay Phap An. Tamilen, griechisch-orthodoxe Gläubige und die türkische Gemeinde führten Tänze auf der Bühne auf und Die ehemalige Fußball-Nationalspielerin Sandra Minnert stellte die Aktion „RESPEKT!“ vor.

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„Es ist wirklich beeindruckend, wie eng die Menschen hier zusammenrücken und wie Grenzen, die sonst unüberwindbar scheinen, aufgebrochen wurden“, ist Goldschmidt begeistert. „Auch die Tatsache, dass viele Fußgänger heute angehalten und sich informiert haben, zeigt, dass der Wunsch nach einer engeren Gemeinschaft vorhanden ist.“
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