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Vom leer stehenden Kloster zum Gruppenhotel

bv; 11. Jan 2012, 17:41 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Kloster Ommerborn soll schon bald, nämlich bereits im Sommer 2012, aus dem Dornröschenschlaf erwachen.
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Vom leer stehenden Kloster zum Gruppenhotel

bv; 11. Jan 2012, 17:41 Uhr
Wipperfürth – Kloster Ommerborn soll umgebaut und neu gestaltet werden – Nutzung für Institutionen, Vereine, religiöse Gruppen, aber auch für Familienfeiern denkbar – 12.000 Übernachtungen pro Jahr geplant.
Von Bernd Vorländer

Kloster Ommerborn in Wipperfürth hat mit denselben Problemen wie viele Klöster in Deutschland zu kämpfen. 1922 gebaut, diente es bis zuletzt als Schulungsstätte für den kirchlichen Nachwuchs, aber auch als Ruhe- und Erholungsraum für Priester. Doch die Nachwuchssorgen machen auch vor kirchlichen Institutionen nicht Halt, so dass die Belegungszahlen des Klosters immer geringer wurden. Längst hatten die Eucharistiner als Eigentümer beschlossen, das Kloster in gute Hände zu übergeben. Das war der Moment, als der niederländische Unternehmer Paulus Nagels ins Spiel kam. Der betreibt in den Niederlanden bereits drei Gästehäuser und Gruppenhotels in ehemals historisch bedeutsamen Gebäuden. Und das mit wachsendem Erfolg, denn die dortigen Übernachtungszahlen steigen seit Jahren an. „Das wollen wir auch im Kloster Ommerborn schaffen“, erklärte der Investor heute bei der Präsentation seines Konzepts.


[Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski (vorne) und die kirchlichen Würdenträger freuen sich über das Engagement der Investoren (hinten).]

Danach soll die „hervorragende Gebäudestruktur“ genutzt, jedoch auch viele Maßnahmen ergriffen werden, um Umwelt- und Energieeffizienz zu erreichen. Rund 70 Schlafräume sollen in dem Kloster geschaffen werden, dazu Gruppen-, Speise- und gut ausgestattete Tagungsräume. Auf keinen Fall will man jedoch Charakter und Atmosphäre des kirchlich geprägten Bauwerks zerstören, „denn dies ist die Grundlage unserer Arbeit“ so Paulus Nagels, der zusammen mit seinem Bruder Frans und dem Kölner Andreas Tietze als Gesellschafter fungiert. Kunden sind vor allem Firmen, Vereine, andere Gruppen, religiöse Gemeinschaften, aber auch Weihnachtsfeiern und Hochzeiten, die in intakter Natur die Zurückgezogenheit und das Flair eines Klosters für ihre Zwecke nutzen wollen. 6.000 Gäste im Jahr und 12.000 Übernachtungen benötigen die Investoren, um schwarze Zahlen zu schreiben. Bis zu zehn Angestellte werden künftig im Kloster eine Arbeitsstelle finden.

Die mit der klösterlichen  Tradition verbundenen Veranstaltungen wie etwa die Fronleichnamsprozession oder auch Pferdeweihen werden weiter ermöglicht. Auch die kleine Kirche kann nach wie vor auch zu Gottesdiensten genutzt werden. Die letztendliche Entscheidung darüber trifft das Erzbistum Köln. Auch der Friedhof in Ommerborn soll weiter bestehen bleiben.  Befriedigt über die Entwicklung zeigte sich Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski. „Das ist eine gute Botschaft. Auf Schloss Ommerborn geht es definitiv weiter.“
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