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Hitzige Bedingungen bei simuliertem Hausbrand

ch; 4. Jun 2011, 16:52 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Hitzige Bedingungen bei simuliertem Hausbrand

ch; 4. Jun 2011, 16:52 Uhr
Gummersbach – Der Löschzug I der Feuerwehr Gummersbach probte gestern in der Fußgängerzone den Ernstfall – Es galt innerhalb kürzester Zeit drei Menschen aus einem brennenden Haus unter realistischen Bedingungen zu retten.
Für viele waren es gestern Szenen wie aus einem Film. Dichter Rauch quoll aus den Fenstern des Hauses Kaiserstraße 8 heraus. Die Sirenen schallten durch die Straßen, kurze Zeit später wurden hektisch Schläuche ausgerollt und Männer mit Atemschutz betraten das offensichtlich in Flammen stehende Gebäude. Wollten viele Flanierer gestern Abend eigentlich nur das Wochenende einleiten und vielleicht ein Eis essen, befanden sie sich plötzlich mitten in einer Übung der Feuerwehr.

[Über drei Nebelmaschinen wurde Rauch erzeugt, der die Übung noch realistischer werden ließ.]

Um 18:15 Uhr wurden die Einheiten Gummersbach, Windhagen und Bernberg in die Fußgängerzone alarmiert. Anrufer meldeten eine starke Rauchentwicklung aus einem Wohn- und Geschäftshaus und berichteten zudem von drei Jugendlichen, die sie kurz zuvor im Gebäude gesehen hatten. Es galt also für die Feuerwehrleute unter der Leitung von Gunder Hohmuth innerhalb kürzester Zeit den Brandherd zu lokalisieren, die Vermissten zu finden und eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. „Insgesamt waren sechs Trupps unter Atemschutz im Einsatz, welche die Vermissten auch schnell retten konnten“, berichtete Übungsleiter und der stellvertretende Zugführer Lars Hohmuth.

Auf der Wilhelmsstraße wurde zeitgleich eine Riegelstellung aufgebaut und die Drehleiter angeleitert, um einen zweiten Rettungsweg zu schaffen. „Alle waren nach der Übung ziemlich geschafft, da von ihnen bei diesen Temperaturen alles abverlangt wurde.“ Immer wieder musste auch auf Zivilisten, zumeist Jugendliche, geachtet werden, die sich nicht an die Absperrungen hielten und sich zwischen den Einsatzkräften bewegten. „Weil es eine Übung war, haben wir sie gewähren lassen. Im Ernstfall wäre das aber kritisch geworden“, so Hohmuth.


[Da das Haus bald abgerissen werden soll, konnte auch mit Wasser gearbeitet werden. Auffallend: Viele Jugendliche kamen ganz nah an das Geschehen heran.]

Bei der nicht angekündigten Übung konnten gleich mehrere Dinge geprobt werden. Zum einen galt das Brandobjekt als sehr verwinkelt, wurde früher immer wieder ausgebaut und im Hinterhof gab es nur wenig Platz zum Arbeiten. Zudem konnte die Zusammenarbeit zwischen den Einheiten getestet werden, da die Gruppe Bernberg normalerweise in einem anderen Löschzug agiert. „Der Einsatzleitwagen aus Niederseßmar war abgemeldet, sodass uns außerdem die Schnittstelle in der Kommunikation merklich fehlte“, resümierte Hohmuth.

Und eine weiteres Manko wurde deutlich: „Aufgrund des langen Wochenendes und dem angenehmen Wetters kamen nur 40 Einsatzkräfte zu den Gerätehäusern. Im Ernstfall wären das je nach Lage zu wenig.“ Darum sei es wichtig, der Bevölkerung bewusst zu machen, dass die Feuerwehren im Oberbergischen und somit auch in Gummersbach ausschließlich aus Freiwilligen bestehen, die diesen Dienst ehrenamtlich betreiben. „Über Nachwuchs würden wir uns immer freuen, da es enorm wichtig ist, über eine leistungsstarke und stets einsatzbereite Truppe zu verfügen", so der eindringliche Appell.




  
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