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Milchbauern überreichen 'Brandbrief' an Flosbach

mp; 23. Jun 2009, 18:20 Uhr
Bilder: Mischa Peters --- Die Milchbauern überreichten vor dem Gummersbacher CDU-Büro den 'Brandbrief' an Klaus-Peter Flosbach.
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Milchbauern überreichen 'Brandbrief' an Flosbach

mp; 23. Jun 2009, 18:20 Uhr
Gummersbach - Im Rahmen einer bundesweiten Aktion des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM) wurde das an die Bundesregierung adressierte Schreiben heute Nachmittag am CDU-Büro in Gummersbach übergeben.
Nichts ging mehr rund um den Gummersbacher Bahnhof, als die Oberbergischen Milchbauern heute Nachmittag um 16 Uhr mit Treckern und Anhängern die Zufahrt zum Parkplatz blockierten. Ziel der Aktion war das dort gelegene CDU-Büro, das wie zuvor schon die SPD-Stelle in Ründeroth und bundesweit zahlreiche andere Parteibüros der beiden Regierungsparteien von den Milchbauern angesteuert wurde, um einen an die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel adressierten „Brandbrief“ in Sachen Milchpreisentwicklung weiterzureichen.


[Klaus-Peter Flosbach (links) und Michael Braun.]

In Gummersbach nahm CDU-Mann Klaus-Peter Flosbach (MdB) das Schreiben entgegen und sicherte zu, sich weiter für die Milchbauern einzusetzen. „Die nächsten beiden Wochen sind entscheidend, was Maßnahmen auf nationaler Ebene betrifft“, so Flosbach. „Die Thematik ist hinreichend bekannt ,und ich persönlich denke, es geht nur über eine Mengensteuerung. Ob sich für diese Sicht eine Mehrheit findet, kann ich aber nicht sagen.“ Die Milchbauern fordern eine zeitlich befristete Aussetzung von 5 Prozent der Milchmenge auf EU-Ebene sowie eine grundsätzlich flexiblere Mengensteuerung.

Die EU-Regierungschefs hatten die EU-Kommission damit beauftragt, binnen zwei Monaten eine Analyse des Milchmarktes vorzunehmen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Eine EU-weite Entscheidung fiele dann wohl frühestens in drei Monaten. Wertvolle Zeit, die die in der Existenz bedrohten Milchbauern nicht haben. Michael Braun, Vorsitzender des BDM-Kreisverbandes Süd: „Unsere Lage spitzt sich täglich dramatisch zu. Viele wissen schon jetzt nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen.“ Die Milchbauern, die erst in der vergangenen Woche in einer Sternfahrt aus ganz Europa zu einer Protestkundgebung nach Brüssel gefahren waren, sind schon seit längerem durch stark sinkende Abnahmepreise stark unter Druck geraten und fordern einen Milchpreis von mindestens 40 Cent je Liter.

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