POLITIK

Hier entsteht das "modernste Gebäude des Kreises"

lw; 15.09.2023, 17:04 Uhr
Fotos: Lars Weber ---Die Mitglieder des Kreisbauausschusses stehen dort, wo das neue Foyer entstehen wird.
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Hier entsteht das "modernste Gebäude des Kreises"

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lw; 15.09.2023, 17:04 Uhr
Gummersbach – Das Mobilitätszentrum wird neue Heimat des Straßenverkehrsamts und der OVAG-Verwaltung – Mitglieder des Kreisbauausschusses machten Rundgang.

Von Lars Weber

 

Dass die Gegebenheiten im alten Straßenverkehrsamt des Oberbergischen Kreises an der Vosselstraße alles andere als optimal sind, weiß die Verwaltung schon lange. Deshalb machte sie sich 2017 auf den Weg, um einen modernen Ersatz zu schaffen. Wenn nun alles nach Plan läuft, soll im Sommer 2024 der Betrieb des sogenannten Mobilitätszentrums, der neuen Heimat des Straßenverkehrsamts und der OVAG-Verwaltung an der Kölner Straße direkt neben dem OVAG-Betriebshof, starten. Rund 15 Millionen Euro wird das Gebäude am Ende kosten, das Baudezernent Felix Ammann am Mittwoch bei einem Rundgang mit den Mitgliedern des Kreisbauausschusses als „modernstes des Oberbergischen Kreises“ bezeichnet hat.

 

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„Jetzt bekommt man einen Eindruck von dem Gebäude, auch wenn es sich noch im Rohbau befindet“, sagte Ammann zum Start. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein teils steiniger Weg, den der Kreis zu gehen hatte. Zwar sei der neue Standort schnell gefunden gewesen – der OVAG gehört das Grundstück, mit dem Kreis besteht ein Erbbaurechtsvertrag – und auch mit dem Gewinner eines Wettbewerbs, dem Büro Pasd, sei man bis heute „sehr zufrieden“. Doch spätestens mit den genaueren Planungen und den Vorarbeiten auf dem Gelände der alten M.A.N.-Werkstatthallen wurde es komplizierter.

 

Der Kampfmittelräumdienst musste anrücken. Gefunden wurden auf dem Areal aber keine Bomben, sondern Altlasten, die aufwendig und teuer entsorgt werden mussten. Auch Wasser war ein großes Thema bei den Planungen. Zum einen liegt das Gebäude im Tal. Bei Starkregenereignissen ist es sehr exponiert, eine dreiteilige Rinne soll nun eine gezielte Notentwässerung erreichen. Zum anderen verläuft die Agger auf der anderen Seite. Um den Hochwasserschutz sicherzustellen, wurden laut Ammann 800 Rüttelstopfpfeiler per Tiefenbohrung in den Boden geführt und nachträglich verdichtet. „Das Gebäude steht praktisch auf diesen Säulen“, sagt Felix Ammann (Foto).

 

Nicht zuletzt haben die Pandemie und auch die Folgen des Ukrainekriegs Auswirkungen gehabt, zum Beispiel auf die Beschaffung der Serviceschalter oder die Planung der Notstromversorgung. Auch später könnte noch, wenn der Betrieb läuft, ins Raumprogramm eingegriffen werden und Räume beispielsweise einfach abgetrennt werden. Die entsprechenden baulichen Vorkehrungen werden dafür getroffen.

 

[Grafik: © PASD Architekten --- Gegenwart und Zukunft: Das Mobilitätszentrum nimmt Formen an.]

 

All dies führte zu Verzögerungen bei der Umsetzung des Projekts. Auswirkungen haben auch die gestiegenen Baukosten. Von anfänglich neun Millionen Euro stieg die Zahl zunächst auf 13 Millionen Euro. Ammann geht aktuell von einer Kostensteigerung von 15 Prozent aus, sodass unter dem Strich am Ende rund 15 Millionen Euro stehen könnten.

 

Das Geld soll aber gut angelegt sein in einem „zukunftsfähigen und innovativen“ Gebäude. Bei dem Rundgang sprachen Bauleiter Holger Stülp und Martin Meinerzhagen über die Vorzüge. So soll der Gebäudekomplex – ein Teil ist zwei, der andere Teil dreistöckig - mit einer Fassaden- und Dachbegrünung sowie einer Holzfassade ausgestattet werden. Das Regenwasser soll aufgefangen und für die Toilettenspülung genutzt werden. Die Stromversorgung soll eine Photovoltaikanlage übernehmen, die Wärmeerzeugung erfolgt bivalent über eine Wärmepumpe und einen Gasbrennwertkessel. Die Betonkernaktivierung könne bei der Kühlung des Gebäudes ebenso helfen. Weiter kommt eine moderne LED-Beleuchtung zum Einsatz.

 

Stülp (Foto) machte deutlich, dass natürlich auch die Mitarbeiter des Kreises und der OVAG auf 3.400 Quadratmetern Nutzfläche endlich einen modernen Arbeitsplatz vorfinden. Von den neuen Räumen sollen aber vor allem auch die Kunden und Bürger profitieren, die den Weg ins Mobilitätszentrum machen müssen. Die hellen, einladenden Kundenbereiche werden mit dem dunklen Ambiente im aktuellen Straßenverkehrsamt wenig gemein haben. Im Außenbereich gibt es nicht nur unter anderem einen Vorführplatz für Fahrzeuge, sondern zudem Stellplätze für rund 90 Autos und damit mehr als am jetzigen Straßenverkehrsamt.

 

Aktuell finden die Dachdeckerarbeiten statt. Es folgen der Einbau der Fenster und Arbeiten an der Fassade. „Bis zum Winter soll die Gebäudehülle dicht sein“, gibt Ammann das klare Ziel aus. Anschließend erfolge der Innenausbau. Im späten Frühjahr soll das Gebäude fertig sein, im Sommer soll es bezogen werden können, um dann offiziell zu öffnen.

KOMMENTARE

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Bleibt abzuwarten ob sich mit dem Neubau nur etwas für die Angestellten verbessert oder aber auch für die Besucher.
Vielleicht muss man daher in Zukunft nicht 14 Tage auf einen Termin für eine Zulassung warten....

Kunde, 15.09.2023, 18:59 Uhr
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