Gummersbach - Unbekannte randalieren auf dem Dorner Kopf - Derschlager Heimatverein beziffert Schaden auf 6.000 €.

Von Peter Notbohm

Nicht nur Reinhard Thomas, 1. Vorsitzender des Derschlager Heimatvereins, blickte fassungslos auf das Chaos, das Unbekannte am Wochenende am Aussichtsturm auf dem Dorner Kopf hinterlassen haben, auch die Polizisten, die seine Anzeige aufgenommen haben, hätten angesichts der rohen Gewalt nur mit dem Kopf schütteln können. Zwischen Freitagmorgen um 9 Uhr und Samstagabend um 19:30 Uhr hatten Unbekannte Steinplatten aus der Bruchsteinmauer herausgerissen, diese in Stücke geschmissen und anschließend zwei Plexiglas-Tafeln mit den Steinen beworfen und zerstört.

Zudem wurden ein von der Stadt Gummersbach installierter Hundekotbeutel-Spender demoliert und ein Flutlichtmast vermutlich mit einem Fahrzeug gerammt. Knapp 6.000 € Schaden sind durch den Vandalismus insgesamt entstanden. „Das trifft unseren Verein finanziell schwer“, sagt Thomas, „gerade in der jetzigen Zeit erhalten wir kaum noch Spenden und müssen uns für so etwas wappnen.“ Auch das Turmfest an Himmelfahrt muss aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr ausfallen.
 

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[Die historische Tafel war nicht zum ersten Mal das Ziel von Vandalismus. Aber selbst das von einer Fachfirma angebrachte verstärkte Plexiglas konnte die unbekannten Täter nicht aufhalten.]

1904 wurde der Turm im Stil einer künstlichen Ruine von Otto Bubenzer erbaut. Zum 100-jährigen Jubiläum Anfang des Jahrtausends wurde das Wahrzeichen Derschlags renoviert und steht unter Denkmalschutz. Ein besonderes Highlight organisiert der Heimatverein während der Weihnachtszeit. Zwischen dem 1. Advent und den Heiligen Drei Königen leuchtet ein Weihnachtsstern von der Spitze des Turms und projiziert täglich eine andere Sternformation in den Himmel. „Viele Bürger erfreuen sich jedes Jahr daran“, sagt Thomas.

Schon seit Jahren kämpft der Heimatverein mit Beschädigungen sowie Schmierereien und muss auch immer wieder neuen Split auf dem Gelände verteilen, der durch Motocrossfahrer im gesamten Wald verteilt wird. Das Ordnungsamt besuche den Turm zwar regelmäßig und spreche auch immer wieder Verwarnungen aus, verhindert werden können die Verschandlungen trotzdem nicht. Auch während der Anzeigenaufnahme habe sich ein Motocrossfahrer rasant dem Gelände um den Turm genähert, nach Erblicken der Polizei aber ebenso schnell wieder abgedreht.

Über eine Anbringung von Sicherheitskameras habe man bereits nachgedacht, mögliche Aufnahmen dürften aber nicht als Beweismittel herangezogen werden, habe man ihm erklärt, sagt Thomas.

„Man könnte das Geld für viele schöne Dinge ausgeben, wir müssen es aber für die Beseitigung von Vandalismus einsetzen“, sagt der Vorsitzende. Kleinkriegen lassen will er sich trotzdem nicht, „denn das wäre nur der Beweis, dass wir verloren haben.“ Hinweise zu möglichen Tätern nimmt die Polizei unter Telefon 02261 / 81 99 0 entgegen.