LOKALMIX
Praxisexperiment an Talsperren
Marienheide - Wupperverband testet an der Brucher- und Lingesetalsperre - Wassermenge in den Bächen und der oberen Wipper steigt temporär an.
Der Wupperverband führt am Montag, 18. September, an der Lingese und der Brucher unterhalb der jeweiligen Talsperre sowie im Oberlauf der Wipper im Bereich Marienheide einen Versuch zur Dynamisierung der Abflüsse durch. Er will laut einer Mitteilung prüfen, wie sich Schotter und Kiesel bei zunehmender Wassermenge am Gewässergrund verlagern und wie sich dies auf die Gewässergüte in den betroffenen Gewässerabschnitten auswirkt. Damit komme der Wupperverband den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie nach.
Für diesen Versuch wird der Verband ab 6 Uhr in kleinen Schritten die Wasserabgabe aus der Lingese- und der Brucher-Talsperre erhöhen. Durch die Anpassung der Abgaben wird eine Situation nachgestellt, die ohne den Einfluss der beiden Talsperren natürlicherweise auch bei einem kräftigen Regenereignis entstehen würde, heißt es weiter. "Die Bäche und die Wipper werden zwar mehr Wasser führen als bei Trockenwetter, kritische Marken oder Hochwasserabflüsse werden allerdings zu keiner Zeit erreicht", versichert der Wupperverband. Die erhöhte Abgabe ist unterhalb der beiden Talsperren und im Oberlauf der Wipper in Marienheide aber spürbar. Dort, wo die Wipper im Bereich Wipperfürth schon etwas breiter ist, werde dies aber kaum noch wahrzunehmen sein.
Am Nachmittag wird die Abgabe aus den Talsperren wieder reduziert.
Die Anlieger und Unternehmen im betroffenen Bereich der Gewässer unterhalb der Talsperren werden vorsorglich vorab informiert.
"Es besteht kein Anlass zur Besorgnis." Ein Ausufern der Gewässer werde vermieden. Fachleute werden den Versuch vor Ort begleiten.
Bei höheren Wasserständen verlagern sich Kiesel und Schotter am Gewässergrund, was zum Erhalt einer naturnahen Strukturvielfalt beiträgt. Diese sei besonders wichtig für die Lebewesen im Fluss und gewährleistet zum Beispiel Laichgründe oder Unterschlupf für Fische und Kleinstlebewesen. Durch die Talsperren werden der natürliche Abfluss und das Geschiebe in den Gewässern künstlich beeinflusst. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert daher die Dynamisierung, das heißt, dass die Wasserabgabe aus Talsperren zum Wohl der unterhalb gelegenen Flussabschnitte dynamischer und somit näher am natürlichen Abflussgeschehen erfolgen soll.
KOMMENTARE
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Was ist mit Ortsteilen nach Schmitzwipper? Marienheide-Gogarten und weiter Wipperabwärts? Das Wasser fließt doch weiter!
Werner Eisenbach, 18.09.2023, 18:35 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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