LOKALMIX

"Ab Mai könnte es eng werden"

ls; 21.01.2021, 12:45 Uhr
Fotos: Archiv/Ludger Schmidt --- Die lückenlose Versorgung der Parkbewohner hat auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oberste Priorität.
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"Ab Mai könnte es eng werden"

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ls; 21.01.2021, 12:45 Uhr
Reichshof - Im geschlossenen Affen- und Vogelpark Eckenhagen herrscht Ungewissheit - Tiere werden durch kreative Ideen bei Laune gehalten.

Von Leif Schmittgen

 

Es sind wirtschaftlich schwierige Zeiten, die auch der Juniorchef und Tierarzt des Affen- und Vogelparks in Eckenhagen, Ludger Schmidt, derzeit durchlebt. Bis auf einige Aushilfskräfte im Kassen- und Gastronomiebereich stehen alle Parkmitarbeiter in Lohn und Brot. „Die Tierpflege muss in vollem Umfang weiterlaufen, da gibt es keine Kompromisse“, sagt Schmidt. Auch im Baubereich herrscht derzeit Beschäftigung, unter anderem ist man auf dem Gelände mit Pflasterarbeiten und Volierenerrichtung beschäftigt. Ebenso darf es in der Buchhaltung keinen Stillstand geben.

 

[Juniorchef Ludger Schmidt.]

 

Den laufenden Lohnkosten stehen fehlende Einnahmen gegenüber, der Park -  der im Winter normalerweise an drei Tagen in der Woche geöffnet wird -  ist derzeit geschlossen. Wirtschaftlich hält man sich durch in der vergangenen Sommersaison geschaffte Rücklagen und eingehende Spenden über Wasser. Noch: „Wir können nicht planen“, sieht der Juniorchef die größten wirtschaftlichen Sorgen in der Ungewissheit, wann man wieder Einnahmen generieren kann. „Ab Mai könnte es eng werden“, prognostiziert Schmidt. Trotzdem zeigt er Verständnis für die Maßnahmen, denn die Gesundheit steht auch für den Tierarzt an aller erster Stelle. Außerdem weiß er, dass es anderen Branchen viel schlechter geht als dem eigenen Unternehmen und gibt sich bescheiden.

 

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Das finanzielle Polster hatte man unter anderem durch die Installation von Provisorien geschaffen, anstatt in teure Technik zu investieren. Der Chef nennt ein Beispiel: Nach der Installation von Spuckschutzscheiben aus Plexiglas an der Kasse haben die Besucher die Mitarbeiter nicht mehr verstanden. Anstatt auf elektronische Gegensprechanlagen zu setzten, wurde man kreativ und besann sich auf Altbewährtes. „Wir haben mit Trichter, Schlauch und Cellophan ein Büchsentelefon gebaut“, so Schmidt und erinnerte sich dabei an Spiele aus der eigenen Kindheit. Mit offensichtlich positivem Ergebnis: Die Sprachbarriere wurde somit coronakonform gebrochen und kann - so seine Hoffnung - bald wieder abgebaut werden.

 

[Bereits im vergangenen Jahr wurden Wege gepflastert. Auch jetzt nutzt man die Zeit, um Ausbesserungsarbeiten durchzuführen.]

 

Ideenreich war man auch bei der Suche nach adäquater  Tierbeschäftigung, die Besucher sind normalerweise das beste Mittel gegen die Langeweile. Futterspielzeuge wurden für die „Bewohner“ entworfen. „Das Leckerste ist gut verpackt“, freut sich Schmidt, dass die mit Stroh gefüllten Papiersäcke für Abwechslung im Alltag sorgen. Dass es den Tieren offensichtlich gut geht, merken die Pfleger auch am Nachwuchs: Bei den Zwergziegen werden zeitnah Babys erwartet, außerdem hofft man bei den Totenkopfäffchen auf Zuwachs. Dafür soll ein neues Männchen sorgen, das vor einigen Wochen  in Eckenhagen eingezogen ist. 

 

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeit: affen-und-vogelpark.de

KOMMENTARE

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da ist erst Feierabend wenn Deutschland kaputt und PLEITE am Boden liegt

Werner Wagner, 22.01.2021, 12:55 Uhr
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